AES ist ein weit verbreiteter symmetrischer Verschlüsselungsalgorithmus, während RSA ein bekannter asymmetrischer Verschlüsselungsalgorithmus ist. Obwohl häufig in einem Atemzug von „AES-Verschlüsselung“ und „RSA-Verschlüsselung“ gesprochen wird, verfolgen beide unterschiedliche Zwecke und funktionieren auf grundlegend verschiedene Weise. Dieser Artikel hilft Ihnen, die Unterschiede zwischen AES- und RSA-Verschlüsselung zu verstehen.
Was ist Verschlüsselung?
Verschlüsselung ist der Prozess, lesbare Daten in ein unlesbares Format umzuwandeln, um sie vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Es gibt zwei Hauptarten von Verschlüsselung: symmetrische Verschlüsselung, bei der derselbe Schlüssel sowohl für die Verschlüsselung als auch für die Entschlüsselung verwendet wird, und asymmetrische Verschlüsselung, die ein Schlüsselpaar nutzt, von dem einer öffentlich und einer privat ist.
Was ist AES?
AES (Advanced Encryption Standard) ist ein symmetrischer Verschlüsselungsalgorithmus, der denselben Schlüssel sowohl für die Verschlüsselung als auch für die Entschlüsselung verwendet. Er wird häufig eingesetzt, um Daten im Ruhezustand und während der Übertragung zu sichern, da er schnell ist und starke Sicherheit bietet.
Was ist RSA?
RSA (Rivest–Shamir–Adleman) ist ein asymmetrischer Verschlüsselungsalgorithmus, der einen öffentlichen Schlüssel zum Verschlüsseln von Daten und einen privaten Schlüssel zum Entschlüsseln verwendet. Er wird häufig für den sicheren Schlüsselaustausch, digitale Signaturen und die Verschlüsselung kleiner Datenmengen vertraulicher Informationen eingesetzt.
AES vs. RSA: Was ist der Unterschied?
Der Hauptunterschied zwischen AES und RSA liegt in ihrer Verschlüsselungsmethodik. AES ist ein symmetrischer Verschlüsselungsalgorithmus (symmetric encryption algorithm), was bedeutet, dass derselbe Schlüssel sowohl für die Verschlüsselung als auch für die Entschlüsselung verwendet wird. RSA hingegen ist ein asymmetrischer Verschlüsselungsalgorithmus (asymmetric encryption algorithm), der ein Schlüsselpaar verwendet – einen öffentlichen Schlüssel (public key) für die Verschlüsselung und einen privaten Schlüssel (private key) für die Entschlüsselung.
AES vs. RSA: Unterschiedstabelle

Feature | AES (Advanced Encryption Standard) | RSA (Rivest–Shamir–Adleman) |
---|---|---|
Verschlüsselungstyp | Symmetrische Kryptographie | Asymmetrische Kryptographie |
Schlüsselverwendung | Derselbe geheime Schlüssel für Verschlüsselung und Entschlüsselung | Öffentlicher Schlüssel (public key) für die Verschlüsselung, privater Schlüssel (private key) für die Entschlüsselung |
Performance | Hohe Performance, geringe CPU-Last; ideal für Massen-Datenverschlüsselung | Rechnerisch aufwendig; langsamer aufgrund großer Schlüsseloperationen |
Schlüssellängen | 128, 192 oder 256 Bit (fest) | Typischerweise 2048–4096 Bit; 3072+ empfohlen für langfristige Sicherheit |
Sicherheitsannahmen | Basiert auf einem Substitutions-Permutations-Netzwerk | Basiert auf der Schwierigkeit, große Ganzzahlen zu faktorisieren |
Hardware-Beschleunigung | AES-NI und ARM Cryptography Extensions ermöglichen Verschlüsselung >1 GB/s | Keine native Beschleunigung; RSA-Operationen werden oft auf sichere Hardwaremodule ausgelagert |
Häufige Anwendungsfälle | Vollständige Festplattenverschlüsselung, Datenbanksicherheit, VPN-Tunnel, TLS-Record-Verschlüsselung | TLS-Schlüsselaustausch, digitale Signaturen, E-Mail-Verschlüsselung (S/MIME, PGP), sichere Software-Updates |
Unterstützung beim Schlüsselaustausch | Erfordert einen externen sicheren Kanal (z. B. RSA oder DH), um einen symmetrischen Schlüssel zu teilen | Unterstützt sicheren Schlüsselaustausch nativ über ein Public/Private-Key-Paar |
Quantenresistenz | Teilweise resistent: Grover’s Algorithm reduziert AES-256 auf ca. 128-Bit effektive Sicherheit; gilt immer noch als quantenresistent bei großen Schlüssellängen | Gebrochen durch Shor’s Algorithm: RSA wird unsicher sein, sobald großskalige Quantencomputer praktikabel sind |
Algorithmus-Standardisierung | NIST FIPS 197 (AES); ISO/IEC 18033-3 (Blockchiffren) | RFC 8017 (PKCS#1 v2.2 für RSA-Verschlüsselung & Signaturen); FIPS 186-5 nur für RSA-Signaturen |
Am besten geeignet für | Verschlüsselung großer Datenmengen schnell und sicher, wenn der Schlüsselaustausch anderweitig gehandhabt wird | Sichere Übertragung, Identitätsverifizierung und Vertrauensaufbau über unsichere Netzwerke hinweg |
Praxisbeispiele für AES und RSA
Um die Unterschiede besser zu verstehen, sehen wir uns Beispiele aus der Praxis an.
AES in Aktion:
- Verschlüsselung von Dateien auf einer Festplatte, um unbefugten Zugriff zu verhindern.
- Absicherung von Daten, die über Wi-Fi-Netzwerke übertragen werden.
- Schutz sensibler Daten bei Online-Transaktionen.
RSA in Aktion:
- Aufbau einer sicheren Verbindung zwischen einem Webbrowser und einem Server über HTTPS.
- Versand verschlüsselter E-Mails, die nur vom vorgesehenen Empfänger entschlüsselt werden können.
- Generierung von Schlüsselkomponenten (z. B. große Primzahlen), die grundlegend für kryptografische Operationen in der Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) sind.
Vorteile von AES gegenüber RSA
- Geschwindigkeit und Effizienz: AES ist schneller und benötigt weniger Rechenleistung, was es ideal macht, um große Datenmengen zu verschlüsseln.
- Einfachheit: Verwendet einen einzigen Schlüssel für Verschlüsselung und Entschlüsselung, was den Verschlüsselungsprozess vereinfacht.
- Hohe Sicherheit für ruhende Daten: Hervorragend geeignet zur Verschlüsselung gespeicherter Daten, um unbefugten Zugriff zu verhindern.
Vorteile von RSA gegenüber AES
- Sicherer Schlüsselaustausch: Ermöglicht die sichere Übertragung von Daten, ohne den privaten Schlüssel weiterzugeben.
- Digitale Signaturen: Unterstützt Authentifizierung über digitale Signaturen und überprüft die Identität des Absenders.
- Datenintegrität: Stellt sicher, dass die Daten während der Übertragung nicht manipuliert wurden.
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Welche Option sollten Sie wählen?
Das hängt von Ihrem Anwendungsfall ab:
- Wählen Sie AES, wenn Sie eine schnelle und effiziente Verschlüsselung großer Datenmengen benötigen, z. B. für die Sicherung von Dateien, Datenbanken, VPN-Datenverkehr oder vollständige Festplattenverschlüsselung (full-disk encryption). AES ist ideal, wenn sowohl Absender als auch Empfänger denselben Schlüssel sicher austauschen können.
- Wählen Sie RSA, wenn ein sicherer Schlüsselaustausch, digitale Signaturen oder Identitätsüberprüfung erforderlich sind,insbesondere in Szenarien wie HTTPS/TLS-Verbindungen, verschlüsselter E-Mail oder Infrastrukturen für digitale Zertifikate, in denen Public-Key-Kryptographie unverzichtbar ist.
Fazit
AES und RSA erfüllen unterschiedliche, aber komplementäre Rollen in der modernen Kryptographie. AES bietet Geschwindigkeit und Effizienz für die Verschlüsselung großer Datenmengen, während RSA sichere Mechanismen für Schlüsselaustausch und Authentifizierung bereitstellt. Das Verständnis der jeweiligen Stärken hilft Ihnen dabei, den richtigen Verschlüsselungsansatz für Ihre spezifischen Sicherheits- und Leistungsanforderungen zu wählen.
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